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Columbia Road Flower Market, Brick Lane und viele Wolkenkratzer

Die gestrige Ruhepause war nötig…heute geht es mir etwas besser. Nach dem Frühstück geht‘s los zum Columbia Road Flower Market.

Ich wandere durch mein Quartier und finde nach etwa 20 Minuten eine Künstlerbedarf-Geschäft, das mir doch irgendwie bekannt vorkommt….Gerstäcker ist auch in London vertreten und natürlich muss ich hinein und natürlich find ich etwas zum „mit-nach-Hause-nehmen“… und einen alten Bekannten treff ich auch noch…Bob Ross😍

…einfach immer eine Augenweide…

Bob Ross, eine wunderbare Erinnerung an die Zeit im Vorkurs…

Aber ich hab ein Ziel…der Blumenmarkt. Und ganz offensichtlich haben auch andere Menschen diesen Plan, denn immer mehr Leute gehen in dieselbe Richtung wie ich. Und dann ist er da…der Blumenmarkt. Aber vor lauter Menschen sieht man die Blumen kaum. Es herrscht geschäftiges Treiben um und vor den Ständen, alle müssen noch dringend einen Blumenstrauss für die Mama kaufen…und KAffee trinken und was essen…es wir gedrängelt und geschubst, gar nicht die feine englische Art hier….

Ich wurschtle mich durch das Gedränge und lass den Blumenmarkt hinter mir. Es wäre wirklich schön hier…aber dafür muss man früher hier sein…oder das Bad in der Menge lieben….

Auf zur Brick Lane. Vor Jahren war ich schon hier. Damals war die Brick Lane fest in indischer und pakistanischer Hand, es duftete nach Curry und vor jedem Restaurant stand ein Mensch, der einem mehr oder weniger zurückhaltend ins Lokal locken wollte, und nur wenige Touristen waren hier unterwegs. Heute sind hier Massen von Touristen unterwegs und verstopfen auch hier die enge Strasse. Es gibt viel Street Food, viel Vintage-Klamotten (wer kauft denn all dieses Zeug?), Strassenmusik und Flohmärkte.

 

Wirklich interessant finde ich die vielen Murals. Dafür muss man aber manchmal in die schmalen Seitengassen….auch ein Erlebnis…

Ich wandere bis zur Moschee, die zuerst mal ein römischer Tempel, dann eine Synagoge, dann eine Kirche und jetzt eben eine Moschee ist….

Von der Brick Lane ist es nicht mehr weit bis zum Spitalfields Market. Wieder eine ganz andere Stimmung hier. Und ich weiss, wo ich einen guten Espresso und wunderbare Biscotti bekommen kann. Ein spezieller Stand zieht mich magisch an. Er ist bunt, schillert. Beim genaueren Hinsehen zeigt sich, dass die farbigen Kunstwerke alle aus Elektronik-Schrott hergestellt sind. Wundersame, wunderschöne Insekten- alles Unikate und faszinierend.

Ich mach mich auf den Heimweg durch die Petticoat Lane. Hier werden haufenweise billige Textilien und Schuhe verkauft. Viele afrikanische und karibische Händler und Kunden verstopfen die engen Strassen. Ich glaube, wenn hier ein Feuer ausbrechen würde, würde einfach alles schmelzen…Plastik und Kunstfasern sind hier Trumpf…

Ich komme zur Liverpool Station. Dieser Bahnhof hat zwei Gesichter. Auf der einen Seite ist er laut und turbulent, ein Pub reiht sich an andere. Geht man um die Ecke, zeigt sich ein ruhiger Bahnhof, ein grosser Platz und im Hintergrund ragen Wolkenkratzer in den Himmel. Und es entstehen weitere Glasgebäude…mir gefällt der Kontrast zwischen alt und neu…

Nach diesem Tag voller unterschiedlicher Eindrücke falle ich todmüde ins Bett…

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